Am 30. November fliege ich nach 40 Tagen Aufenthalt in Iquique wieder ab in Rtg. Heimat. Alain macht mir noch einen Kaffee zum Abschied und das Taxi kommt puenktlich. Die LAN gibt mir einen Sitzplatz mit soviel Fussfreiheit, dass ich die vordere Sitzreihe nicht einmal voll ausgestreckt erreichen kann. Ausserdem gibt mir das nette Maedel am Flughafen in Iquique fuer alle drei Teilfluege A-Sitze im NichtFluegelBereich, d.h. immer Fensterplatz links ohne Fluegel direkt vorm Fenster. So kann ich bis etwas weiter als Tocopilla die ueblichen Streckenflugrouten von Sueden kommend nach Iquique betrachten und dann die Anden am fruehen Nachmittag im Ueberflug. Wenn mich nicht alles taeuscht, sieht das Kondensat dort viel normaler aus als frueher, d.h. nicht so starkwindig verblasen. Ob sich hier neue Moeglichkeiten abzeichnen bleibt zu beobachten. X-Andes ist ja aus noch so eine bisher ungeloeste Aufgabe ...
Mittwoch, 30. Dezember 2009
29. November 2009
1 Flug
22min Flugzeit
934 Hoehenmeter
+5,3 bis -4,0 m/s
Eigentlich wollte ich heute nur noch packen und einige Punkte kartographieren. Vor allem hatte ich mit Philip unterschiedliche Auffassungen ueber die Meereshoehen im Flightpark. Aber anstatt zu Fuss zum Meer runterzugehen koennte ich wohl auch mit dem FlightparkBus zum SP hochfahrenund ans Meer runterfliegen und vom Meer aus vermessend hochgehen ... gedacht - getan. Ich nehme mein 3kg-bag und fahr kurz fuer einen kleinen Mittagsausflug mit hoch. Oben verabschiede ich mich noch von allen, sehe ihnen dann beim starten zu und fliege in der Folge mit meiner "Handgeapecksausruestung" zum Strand nach Huayquique runter und vermesse die ganze Angelegenheit, wie ich sie nun hier in Folge festhalte, damit jeder interessierte Leser mit seinem GPS hinfinden moege:
Huayquique Strand 0m S-20-17-062 W-70-07-796
Huayquique DiscoRuine P 30m S-20-16-973 W-70-07-699
Altazor Abbauplatz 75m S-20-17-051 W-70-07-495
Dienstag, 29. Dezember 2009
28. November 2009
1 Flug
4h 26min Flugzeit
11.180 Hoehenmeter
+7,5 bis -6,3 m/s
Flaches Dreieck - 75,40 km
Heute moechte ich den letzten Tag fliegen gehen und den morgigen Tag moechte ich nur noch in Ruhe packen und die Sachen, welche ich hier lasse, gut verstauen. Am SP in A.H. treffe ich dann Todd, Luis und Michi und Todd erzaehlt mir, dass heute und morgen die bis jetzt besten Streckenfkugtage der Saison sein wuerden, und dass ich morgen nicht mehr fliegen wolle, sei voellig verrueckt. Naja, Risiken, wie Absaufen im Niemandsland wuerde ich ohnehin nicht in den letzten Tagen eingehen, denke ich. Ich fliege dann zum Flughafen weg und die Vorhersagen scheinen wirklich zu stimmen: ich bin rund um Iquique noch nie so hoch unterwegs gewesen und damit auch so einfach und gefahrlos. Vorm Flughafen drehe ich um und fliege in der Gegenrichtung nicht einmal bis zum LandsEnd, denn die Hoehe, die Hoehe ... Ueber der Radarstation bin ich so hoch und sehe ich so weit ins Hinterland, wie ich das vom Gleitschirm noch nie gesehen habe. Da wuerden sich so viele neue Moeglichkeiten ergeben ... Ich fliege dann auch nach hinten versetzt in Rtg. Sueden zurueck. Ja, wenn man solche Tage wirklich vorhersehen kann, dann eroeffnen sich noch ganz andere Moeglichkeiten. Ich stelle den Flug dann noch in den XCcontest wegen der unglaublichen Hoehe und erfahre am naechsten Tag, das der Luis Rosenkjer an diesem "noch besseren" Tag ueber 1400m hoch gekommen war. Also scheint auch das gestimmt zu haben.
http://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:fritzdornat/28.11.2009/14:39
26. November 2009
3 Fluege
4h 02min Flugzeit
7.155 Hoehenmeter
+5,6 bis -6,5 m/s
Normalerweise gehen wir an so einem Morgen immer zu den Seeloewen, aber heute sind wir zu wenig motiviert dazu, dafuer gehen wir ein Morgenbad im Meer nehmen und warten bis die Thermik so einsetzt, dass sie einen Bodenstart ermoeglicht und um die Mittagszeit ist es soweit. Wir fliegen vorm und ueberm Cerro Toro rum bis am Nachmittag der Wind sehr, sehr stark wird und landen dann am Strand und fahren mit dem Auto nach Pisaqua, um Fisch zu essen. In Pisaqua ist heute die gesamte Bucht lueckenlos durch Fallwind dunkel aufgerauht, was ich all die Jahre noch nie gesehen habe. Normalerweise gibt es immer nur dunkle FallwindAuftreffKreise. Gegen Abend fliegen wir dann nochmals am Cerro Toro fuer zwei Stunden, wobei heute das Kondensat ausbleibt. Pisaqua war wieder einmal ein irrer Hit und die Calheta Chico die Verziehrung dazu, das empfinden alle so und erst mit beginnender Finsternis fahren wir in Rtg. Iquique ab. Zu Mitternacht setzt uns der Mark am A.H.SP ab. Heute kommt der Wind etwa kantenparellel aus Nord und wir, der aeltere Sami und ich, ziehen gegen den Wind auf und laufen ein paar Schritte los, um dann ueber die Kante abzubiegen. Der Flug ist absolut ruhig, etwas seitenversetzend zu fliegen und wir sehen einander sehr gut dank des Mondlichtes und koennen miteinander fast so sprechen, als wuerden wir zusammen auf einer Parkbank sitzen. Die gemeinsame Landung auf der Abbauflaeche des Flightparks wird wieder von Applaus begruesst - also auch Landen um Mitternacht bleibt hier niemals unbemerkt. Und die Applaudierenden haben jede Menge Fluessigkeiten zu teilen und die Nacht dauert noch lange und die Gespraeche haben mit unserer Ankunft erst wieder neue Nahrung bekommen ...